Die Rolle des "Citizen Developers" hat sich in der Anwendungsmodernisierung und Entwicklung von Business Applications als Schlüsselelement herausgestellt und ist ein wichtiger Faktor der digitalen Transformation im modernen Arbeitsumfeld. Der Forschungs- und Beratungsriese Gartner schätzt, dass bis 2023 die Zahl der bürgerlichen Entwickler in großen Unternehmen die der professionellen Softwareentwickler um den Faktor 4:1 übersteigen wird.
Durch Plattformen, wie Power Platform und Dataverse, können auch Nicht-Experten individuelle Lösungen entwickeln, was die Grenzen zwischen IT-Abteilungen und anderen Geschäftsbereichen zunehmend verwischt. Die Integration von DevOps-Praktiken kann diesen Prozess weiter optimieren, indem sie die Zusammenarbeit,
Dieses Konzept hat sich stetig weiterentwickelt, von einer Methode zur Entlastung der IT hin zu einem zentralen Aspekt der digitalen Strategie vieler Unternehmen, das Innovation und agilem Arbeiten durch die Demokratisierung der Technologieentwicklung fördert.
Was ist die Citizen Development Bedeutung?
Unter Citizen Development versteht man die Praxis, dass Personen außerhalb der IT-Abteilung eigenständig Softwareanwendungen entwickeln. Dies geschieht oftmals mithilfe von Low-Code-Plattformen wie Microsoft Copilot Studio, die es auch unerfahrenen Entwicklern ermöglichen, Anwendungen zu erstellen.
Was macht ein Citizen Developer?
Ein Citizen Developer ist kein klassischer Programmierer. Er ist ein Anwender, der durch den Einsatz von Low-Code-Tools eigenständig Softwarelösungen entwickelt.
Hierbei können sie bestehende Bausteine und vorgefertigte Elemente verwenden, um Anwendungen nach den individuellen Bedürfnissen ihres Business Users zu gestalten.
Citizen Development in der modernen Arbeitswelt?
Der technologische Fortschritt und die Digitalisierung haben die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, grundlegend verändert. Nicht-IT-Entwickler spielen eine entscheidende Rolle, indem sie dazu beitragen, die Unternehmensinnovation zu beschleunigen und eine flexiblere Arbeitsweise zu ermöglichen. Unternehmen, die diese Entwicklung verstehen und nutzen, können einen Wettbewerbsvorteil erlangen.
Ein entscheidender Aspekt der Citizen Development-Programme ist ihre Bedeutung für die Zusammenarbeit zwischen IT-Experten und Personen ohne umfangreiche IT-Kenntnisse. Durch den Einsatz von No-Code-Plattformen und -Tools können Mitarbeiter aus verschiedenen Geschäftsbereichen eigenständig Anwendungen entwickeln und damit die Schatten IT reduzieren. Diese Entwicklungen markieren eine Verschiebung von traditionellen IT-Strukturen hin zu einer demokratisierten Technologieentwicklung, in der professionelle Softwareentwickler eine unterstützende Rolle einnehmen. Die Integration von Citizen Development in die digitale Strategie von Unternehmen fördert nicht nur Innovation, sondern ermöglicht auch eine agilere Arbeitsweise, die den Anforderungen des modernen Arbeitsumfelds gerecht wird.
Vorteile von Citizen Development:
- Schnelligkeit und Agilität:
Schnelle Reaktion auf neue Anforderungen und die Umsetzung von innovativen Lösungen. Hierbei muss nicht auf die IT-Teams gewartet werden.
- Effizienz von Ressourcen:
Nicht-IT-Entwickler können auch einfache Anpassungen und Erweiterungen an bestehenden SharePoint On-Premise-Installationen vornehmen, wodurch die IT-Abteilung entlastet wird.
- Nutzerzentrierter Ansatz:
Da die Entwickler von Anwendungen direkt aus den Fachabteilungen kommen, können die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen besser verstanden werden.
Nachteile von Citizen Development:
- Risiken für die Sicherheit:
Der Einsatz von Low-Code-Entwicklungsplattformen durch nicht-professionelle Entwickler kann Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Entsprechende Kontrollen und Maßnahmen müssen ergriffen werden.
- Mangelnde Skalierbarkeit:
Komplexere Projekte erfordern oft tiefgehende technische Kenntnisse. Nicht-IT-Entwickler haben diese möglicherweise nicht, wodurch die Skalierbarkeit eingeschränkt sein kann.
- Kommunikation:
Die Zusammenarbeit zwischen Citizen Developer und der IT-Abteilung erfordert klare Kommunikation, um Missverständnisse und Inkompatibilitäten zu vermeiden.
Welche Low Code und No-Code Tools gibt es?
Es gibt verschiedene Plattformen, die es ermöglichen, Anwendungen zu erstellen, ohne umfassende Programmierkenntnisse zu besitzen.
Microsoft Power Apps
Microsoft Power Apps ist eine führende Low-Code-Lösung, die sich erfolgreich in Unternehmen etabliert hat.
Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und vorgefertigten Vorlagen können Benutzer schnell Anwendungen erstellen.
Die Integration mit anderen Microsoft-Diensten wie SharePoint und Microsoft 365 erleichtert die Zusammenarbeit und den Datenaustausch.
In komplexeren Szenarien können jedoch Herausforderungen auftreten, für die externe Berater Lösungen anbieten können.
Eine nützliche Funktion von Power Apps ist der App Checker. Der App Checker trägt dazu bei, die Qualität der entwickelten Anwendungen zu verbessern. Durch seine frühzeitigen Hinweise auf potenzielle Schwachstellen wird die Entwicklungszeit verkürzt.
Airtable
Als No-Code-Alternative bietet sich beispielsweise die Plattform Airtable an. Diese Anwendung ermöglicht es Benutzern, komplexe Datenbanken zu erstellen und zu verwalten, ohne zu coden. Mit intuitiven Drag-and-Drop-Tools können Anwendungen schnell und einfach entwickelt werden.
Diese Funktion ist besonders hilfreich, da sie potenzielle Probleme mit der App in Bezug auf Usability und Performance identifiziert und teilweise sogar Handlungsempfehlungen bietet.
Leitfaden zur Auswahl der richtigen Plattform
1. Anforderungen des Unternehmens verstehen
- Geschäftsziele und Anwendungsfälle:
Bestimmen Sie, welche Geschäftsprozesse automatisiert oder verbessert werden sollen.
- Nutzergruppen:
Ermitteln Sie, wer die Hauptnutzer der Plattform sein werden (Entwickler, Geschäftsbenutzer, IT-Teams).
2. Technische Anforderungen und Integrationsfähigkeit
- Bestehende Systeme:
Überprüfen Sie, wie gut die Plattform mit Ihren bestehenden Systemen (ERP, CRM, Datenbanken) integriert werden kann.
- Sicherheitsanforderungen:
Stellen Sie sicher, dass die Plattform die Sicherheits- und Compliance-Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt.
3. Benutzerfreundlichkeit und Entwicklungsfähigkeit
- Einfache Bedienung:
Bewerten Sie die Benutzerfreundlichkeit und ob die Plattform eine intuitive Benutzeroberfläche bietet.
- Entwicklungsgeschwindigkeit:
Überlegen Sie, wie schnell neue Anwendungen entwickelt und bereitgestellt werden können.
4. Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit
- Skalierbarkeit:
Achten Sie darauf, ob die Plattform skalierbar ist, um zukünftige Anforderungen zu bewältigen.
- Innovationsfähigkeit:
Prüfen Sie, ob die Plattform regelmäßig aktualisiert wird und neue Funktionen hinzugefügt werden.
5. Kostenanalyse
- Lizenzkosten:
Vergleichen Sie die Lizenzmodelle und Preise.
- Gesamtkosten:
Berücksichtigen Sie die Gesamtkosten einschließlich Schulung, Implementierung und Wartung.
Die Rolle der Professional Developer im Zeitalter der Citizen Developer:
Die Zusammenarbeit zwischen dem Nicht-IT-Entwickler und der IT-Teams ist entscheidend für den Erfolg von Projekten.
Professional Developer können beim Erstellen bzw. Anpassen eines Datenmodells sehr gut unterstützen. Damit können spätere Änderungen am Datenmodell, welche mit viel Arbeit verbunden sind, vermieden werden.
Dafür muss die IT-Abteilung ihre Rolle neu definieren. Eine klare Kommunikation, Richtlinien und eine offene Zusammenarbeit sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Koexistenz.
Fazit
Citizen Development ist zweifellos eine Entwicklung, die viele Vorteile, aber auch Herausforderungen im Change Management mit sich bringt.
Unternehmen sollten jedoch sorgfältig abwägen, wie sie diese Praxis in ihre IT-Strategie integrieren.
Es ist wichtig, klare Richtlinien und Schulungen bereitzustellen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren und eine effektive Zusammenarbeit zwischen Nicht-IT-Entwicklern und der IT-Abteilung zu gewährleisten.
Citizen Development kann Unternehmen dabei helfen, die Herausforderungen des Modern Workplace zu bewältigen und zukunftsorientiert zu gestalten.
Für weitere Informationen und Unterstützung mit Low-Code-Entwicklungen stehen Ihnen Experten zur Verfügung.